Von Doris Simhofer
Es kann jeden treffen, statistisch gesehen jeden Zehnten. Einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb einer Klinik erleiden jährlich etwa 12.000 Menschen in Österreich, rund 10.000 versterben. Das müsste nicht sein, wenn rechtzeitig Erste Hilfe geleistet wird. Hand aufs Herz: Leisten Sie ohne nachzudenken erste Hilfe? Dann gehören Sie einer Minderheit an, denn nur etwa 15 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher trauen sich das zu. Der Rest ist unsicher, ängstlich oder hat den letzten Erste-Hilfe-Kurs möglicherweise im Zuge der Führerscheinprüfung gemacht.
„Ohne Wiederbelebung durch Ersthelferinnen und Ersthelfer sinken die Überlebenschancen bei einer leblosen Person um etwa zehn bis 15 Prozent pro Minute. Nach vier bis fünf Minuten führt ein akuter Sauerstoffmangel zu irreversiblen Schädigungen des Gehirns“, warnt Prim. PD Dr. Helmut Trimmel, Leiter der Abteilung Anästhesie, Notfall- und Allgemeine Intensivmedizin am Landesklinikum Wiener Neustadt und Vorsitzender der Sektion Notfallmedizin in der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI). „Rasches und effektives Handeln ist enorm wichtig. Bei einem Herzstillstand zählt jede Sekunde. Die Überlebensrate verdreifacht sich, wenn Ersthelferinnen und -helfer sofort reanimieren, bis professionelle Hilfe eintrifft.“
In Österreich trifft in der Regel bereits nach acht bis elf Minuten eine Notärztin, ein Notarzt bzw. die Rettung ein. Erste Hilfe zu leisten, heißt Leben zu retten, denn kommt es zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand, wird kein Blut zu den Körperzellen transportiert. „Damit werden lebenswichtige Organe nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, vor allem das Herz und das Gehirn“, betont Trimmel. „Erfolgt die Wiederbelebung zu spät, können sich diese Organe auch mit allen Mitteln der modernen Intensivmedizin nicht mehr erholen.“
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Von Dr. Klaus Steiner
Facharzt für Innere Medizin, Salzburg
Erste-Hilfe zu leisten, ist überlebenswichtig für die betroffene Person - außerdem kann das Unterlassen der Ersten-Hilfe-Leistung strafrechtliche Konsequenzen mit sich bringen.
Man kann (fast) nichts falsch machen – solange man etwas macht!
Oft stehen auch schon halbautomatische Defibrillatoren an öffentlichen Plätzen zur Verfügung. Die Anwendung dieser Geräte ist selbsterklärend bzw. wird man vom Gerät verbal durch die Reanimation geführt. Diese Halbautomaten sollten unbedingt verwendet werden, falls sie vorhanden sind.
Also: das Wichtigste ist es zu helfen! Und das am besten mit der Herzdruckmassage!